Hier wollen wir Euch von Menschen erzählen, die funktionelle Fitness nutzen, um sich für ihre Hauptsportart fit zu halten. Von Menschen, die fit für ihren Job sein müssen. Von Müttern, die während der Schwangerschaft weiter trainieren und nach der Geburt wieder ins Training einsteigen wollen. Und von Menschen, die mit Erkrankungen zu kämpfen haben und dank Sport besser mit den Symptomen zurechtkommen.

Heute lernst du Paul kennen – Rugbyspieler, 20 Jahre alt und seit eineinhalb Jahren Teil unserer Community.

ÜBER PAUL

  • Alter: 20
  • Sport: Rugby & CrossFit (seit ~1,5 Jahren)
  • Status: Abitur frisch abgeschlossen, Vorbereitung auf ein FSJ
  • Vorbilder: Noah Olsen („inspiriert mich“)
  • Lieblings-/Hassübungen: Alles mit Squats (außer Overhead Squats); Toes-to-Bar als Baustelle; Echo-Bike = Hassliebe

DAS INTERVIEW

Einzelne Interview-Reels kannst du auch auf unserem Instagram-Kanal ansehen – oder einfach hier nachlesen.

Wer bist du, wie alt bist du, was machst du so – und welchen Sport betreibst du?

Also ich bin Paul, ich bin 20 Jahre alt und seit mittlerweile 1,5 Jahre hier beim Crossfit. Ich hab gerade mein Abitur gemacht und wenn ich nicht gerade artig hier Crossfit workouts mache spiele ich Rugby. Und ich bereite mich gerade auf mein FSJ vor.

Wie bist du auf CrossFit gekommen, warum hast du bei uns angefangen und was hat dich motiviert?

Also irgendwie haben mich viele Wege hierhin geführt, ich hab einen Freund der schon sehr lange Crossfit gemacht hat, und er hat mir immer von diesen verrückten Workouts erzählt die sich viel zu hart angehört haben, und ich hab’ Trainer oder auch Freunde gehabt die’s mal irgendwann gemacht haben und ich war irgendwie immer interessiert daran und hab irgendwann ganz klassisch angefangen irgendwelche Youtube Videos dazu zu gucken, irgendwelche Noah Olsen Videos, das hat mich super interessiert. Und weil ich sowieso zu dem Zeitpunkt schon so ein klassischer Gym-Bro war und es irgendwie n bisschen als langweilig empfunden hab immer alleine bei FitX zu hocken und mich durch Workouts zu kämpfen hab ich gedacht ich probier’ mal was neues aus. Ich hab dann geschaut was ist die nächste Box bei mir und bin dann irgendwie hier gelandet.

Ist Noah Olsen dein Vorbild?

Ja, ich würd schon sagen, also aus irgendeinem Grund finde ich seine Ausstrahlung sehr inspirierend. Ich bin echt eigentlich nicht so in dieser Influencer Szene und den Crossfit Games Videos und sowas drin, aber ich find diese Videos einfach unterhaltsam und er hat mich motiviert mit Crossfit anzufangen

Seit wann spielst du Rugby und hat dir CrossFit dabei geholfen?

Ich hab mit Rugby vor etwa dreieinhalb Jahren angefangen. Ich hab mal in meinem Auslandsjahr in Südafrika mit Freunden n bisschen mit Rugby rumgespielt, mir einfach irgendwann selber n Ball gekauft und hatte dann Interesse damit anzufangen. Als ich dann von meinem Auslandsjahr wieder hierhin gekommen bin dachte ich: wieso denn nicht jetzt! Hab dann mit Rugby angefangen, damals noch in der U18, hab in der U18 lange gespielt, bin dann in die Herren Mannschaft hoch - und die Herren Mannschaft war physisch n Riesen Unterschied. Also sehr viel schwerer, für meine Position sehr viel anspruchsvoller. Und die erste Saison wurde ich ehrlich gesagt ziemlich verprügelt. Dann hab ich mit Crossfit angefangen, sehr gut Muskulatur aufgebaut und dann auch taktisch und mental gemerkt dass es in die richtige Richtung geht, dass ich da gut mithalten kann und in der Hinsicht hat mir Crossfit auf jeden Fall stark geholfen. Ausdauer, Selbstbewusstsein, aber auch einfach Kraft aufzubauen, und gleichzeitig mit dem Rugby zusammen bin ich dann so n bisschen in den Spieler Typ reingewachsen der ich jetzt bin.

Gab es Verletzungen (Rugby oder CrossFit), mit denen du dich beschäftigen musstest?

Ja, also Verletzungen oder auch immer mal irgendwelche kleineren Wehwehchen. Ich bin mal umgeknickt, Kapselrisse in den Fingern sind so der Klassiker, mehrere Gehirnerschütterungen, auch jetzt erst vor ein paar Monaten. Das gehört so ein bisschen dazu, man kann das auch nur bis zu einem gewissen Punkt vermeiden. Das ist halt ein Voll-kontaktsport ohne viel Schutz. Aber alles in allem hatte ich da sehr viel Glück im Vergleich zu ausgekugelten Schultern oder Knochenbrüchen bei anderen Spielern.

Hilft dir die Skalierung im CrossFit, trotz Verletzungen aktiv zu bleiben?

Doch auf jeden Fall, ich hab auch durch Crossfit ein bisschen mehr gelernt auf meinen Körper zu hören. Ich glaub ich hab früher dann doch eher mit dem Kopf durch die Wand irgendwelche Workouts durchgezogen obwohl das vielleicht nicht gut für mich war, aber hab dann auch gelernt darauf zu hören dass wenn meine Schulter weh tut oder mir war n bisschen schwindelig, dass ich das dann auch nichts riskiere und 100% gebe sondern dass ich vielleicht ne Stufe runter gehe, mehr auf die Ausführung achte und da wurde ich von den Trainern auch immer sehr gut unterstützt dabei. Auch wenn das für mich am Anfang nicht einfach war nen Schritt zurück zu gehen und das richtig auszuprobieren, hat es mir auf jeden Fall geholfen dass es immer irgendwelche Optionen gab, egal welche Wehwehchen man hat.

Wie sieht aktuell ein ganz normaler Tag bei dir aus – inklusive Training?

Das ist im Moment sehr viel freier als es noch vor ein paar Monaten war, ich hab keine anderen Termine die ich wahrnehmen muss, das heisst ich schlaf einfach aus, stehe so um 10 Uhr auf, zwing mich dann selber aufzustehen, esse dann was und geh dann zur Mittags Class, komme dann verschlafen hier rein wenn andere ihre Mittagspause hier verbringen. Ich mache dann das Workout mit, gehe dann wieder nach Hause, Bummel n bisschen rum, esse was. Momentan mache ich viele Spiel-Spass sachen, n bisschen Rugby im Park spielen mit Freunden oder die Vorbereitung auf ein nicht so ernstes Turnier im August. Im Moment ist das alles sehr viel freier, sehr viel Spass an der Bewegung, mehr Zeit mit Freunden als die ernsthafte Vorbereitung auf einen Wettkampf.

Ihr wart kürzlich im Finale – magst du dazu etwas erzählen?

Ja gerne, das war wirklich n Riesen Ding für unseren Verein. Wir kommen gerade aus ner Zeit raus wo unser Verein sich wieder neu strukturieren musste, aus zwei Teams mussten wir eins machen, zurück in die Regionalliga, den Nachwuchs mit aufbauen, und da war es natürlich n Riesen Ding dass wir diese Saison nicht nur mithalten konnten sondern auch wirklich Standards setzen konnten bei uns in der Liga, und dann auch ins Finalspiel der Regionalmeisterschaften gekommen sind. Ich hab 90% der Spiele gespielt wenn ich nicht gerade krank war und konnte dann leider wegen einer Gehirnerschütterung das Finale nicht mitspielen, was für mich sehr sehr hart war, weil ich einfach gerne dabei sein wollte, weil wir die ganze Saison darauf hingearbeitet haben. Aber es war dann auch ein super Tag, direkt danach mein Abiball, ein Traumtag, und ich bin super stolz auf meine Jungs und das was wir erreicht haben.

Hat sich durch CrossFit dein Alltag verändert?

Ich würde im Allgemeinen sagen dass es so ne Art Selbstbewusstsein ist das ich mir aufgebaut habe, was ich auch schwer in Worte fassen kann. Das ist einfach diese Sicherheit, dass egal was ich im Alltag mache, dass ich darauf vorbereitet bin. Also n Freund kann mir morgen schreiben ob wir drei Stunden klettern gehen wollen und ich bin dabei, oder ich kann morgen ne 50km Fahrradtour mit meinem Vater machen und ich werd’ keine Probleme haben. Und andererseits ist es einfach so ein mentaler Ausgleich für mich, also das fühlt sich einfach sehr befreiend an wenn ich hier reinkomme und ein sehr hartes Workout mache, und danach wieder rausgehe und irgendein Formular ausfülle, und auf einmal ist alles sehr viel einfacher weil ich vorher 100 Burpees gemacht hab. Das ist einfach ‚ne Sicherheit dass, egal was ist, dass ich sehr viel mehr kann und auf alles vorbereitet bin.

Welchen Tipp würdest du jungen Sportlern geben, die zwei Sportarten parallel machen wollen?

Ich würde sagen es geht auf jeden Fall beides, man kann sein Leben ein bisschen drumherum gestalten, das mache ich auf jeden Fall. Ich würde auf jeden Fall sagen dass man auf sich selber hört und darauf achtet dass es auch Spass macht, dass man sich nicht zwingt irgendwas zu machen, denn dann verliert man sehr viel Spass an seiner Passion vielleicht und hört dann vielleicht auf obwohl es noch nicht das Ende ist. Und was ich auch einem Freund empfehlen würde ist ein bisschen mutig zu sein. Es ist vielleicht vor allem als junger Athlet wenn man in so ne Crossfit Box reinkommt n bisschen komisch weil vielleicht auch Leute da sind die so alt sind wie die eigenen Eltern, man ist vielleicht der jüngste in der Box, und das ist n bisschen einschüchternd. Aber man muss da einfach n bisschen mutig sein, das ist ja ne Umgebung in der man schnell lernt: es ist egal wie alt man ist und wie fit man ist, hier kommt man rein und man macht einfach zusammen Sport , und ich glaub das ist das wichtigste was ich jemandem mitgeben würde.

Hast du sportliche Ziele im Rugby oder CrossFit?

Darüber hab ich ehrlich gesagt noch nicht so viel nachgedacht, weil ich den Spass-aspekt da einfach behalten will, und ich glaube in der Sekunde in der es für mich um Geld geht und um Einkommenssicherheit würde da für mich zu viel Druck drauf bleiben. Ich glaub ehrlich gesagt nicht dass ich gut genug darin bin. Ich mache das eher für den Spass und weil ich Lust darauf habe mich zu bewegen. Ich hab’ bestimmt irgendwo die Ambitionen vielleicht mal höher zu Spielen oder auch zu coachen, das ist ja auch die Ambition die ich in meinem FSJ verfolge, sonst aber einfach kleine Ziele. Ich will zB Bewegungsabläufe im Rugby besser durchführen, ich möchte für mein Team meine Rolle besser erfüllen, mir beim Crossfit einfach kleinere Ziele setzen, ich möchte ne bestimmte Zahl in meinem Lift erreichen und darauf hinarbeiten. Keine größeren Ziele, einfach an kleinere Intervalle denken, bis zum nächsten Ziel arbeiten.

Was bedeutet dir die CrossFit 40477 Community?

Ich glaube ich kann das am Besten mit so nem Rugby Team vergleichen, so eine Team Dynamik. Das man zusammen auf etwas hinarbeitet. Ich glaube das ist einfach eine sehr positive Umgebung um zusammen zu wachsen und zusammen an etwas zu arbeiten - auch wenn ich hier reinkomme und die Leute schon mal gesehen hab, aber den Namen nicht kenne, es ist immer schön ein bekanntes Gesicht zu sehen. Und ansonsten ist es einfach ein Netzwerk, ich glaube wenn man wirklich alles mögliche sucht, wenn man sein Fahrrad verkaufen will, oder einfach jemanden sucht mit dem man ein hartes Workout zusammen machen will findet man in dieser Community wirklich immer jemanden der Zeit oder Bock hat. Und diese Energie die dabei entsteht wenn man zusammen auf etwas hinarbeitet das ist wirklich, ich glaube sowas findet man nur beim Sport.

Lieblings- und Hassübungen?

Ich komme ja aus so ner Gym-bro Richtung, deswegen alles was Gymnastics angeht bin ich jetzt nicht so talentiert, das ist so nen bisschen der Anspruch darin besser zu werden, ich glaube sowas wie Toes to bar sind auf jeden Fall was wo ich n bisschen dran arbeiten muss. Die Maschinen, da hab ich so nen bisschen ne Hass-Liebe mit, weil so nen Sprint auf dem Echo Bike tut schon echt weh, aber bringt auch was. Ansonsten alles was mit Squats zu tun hat, außer Overhead Squats, das ist irgendwie mein Ding.


Das war Pauls Geschichte – ein sportlicher Spagat zwischen Rugby und CrossFit, der zeigt, wie vielseitig und anpassbar unser Training ist. Mehr inspirierende Berichte unserer Mitglieder findest du in unseren Member Stories.