Hier wollen wir Euch von Menschen erzählen, die funktionelle Fitness nutzen, um sich für ihre Hauptsportart fit zu halten. Von Menschen, die fit für ihren Job sein müssen. Von Müttern, die während der Schwangerschaft weiter trainieren und nach der Geburt wieder ins Training einsteigen wollen. Und von Menschen, die mit Erkrankungen zu kämpfen haben und dank Training besser mit den Symptomen zurechtkommen.

Heute spricht Helena – Wave- & Freestyle-Windsurferin – darüber, wie ihr CrossFit im Training auf dem Wasser hilft, wie sie Off- und In-Season plant und warum die Community für sie ein Safe Space ist.

ÜBER HELENA

  • Alter: 19; Abitur 2025 in Düsseldorf
  • Sport: Wave- & Freestyle-Windsurfen; CrossFit
  • Homespot: Brouwersdam (Niederlande); zuletzt viel Training auf den Kanaren
  • Reisepläne/Spots: Dänemark, Norddeutschland (flexibel nach Windfenster)
  • Box: CrossFit 40477

DAS INTERVIEW

Hallo Helena, erzähl kurz von Dir – wie alt bist Du, was machst Du gerade beruflich und was sind Deine Hobbys?

Ich bin Helena, 19, habe diesen Sommer in Düsseldorf Abitur gemacht. Aktuell bin ich viel zum Windsurfen unterwegs – das ist mein größtes Hobby, genauso wie CrossFit. Für die nächste Zeit plane ich viel Windsurfen, Reisen und die Welt sehen.

Wann hast Du das Windsurfen für Dich entdeckt – und was ist Deine Disziplin?

Vor vier Jahren, an einem Baggersee in Leverkusen. Meine Hauptdisziplin ist Wave-Windsurfen (Wellenritte, Sprünge mit Rotationen). Wenn keine Welle da ist, mache ich Freestyle auf Flachwasser (Rotationen, Sprünge). Auf diese beiden Disziplinen fokussiere ich mich.

Was ist Dein Homespot? Wo trainierst Du – mit Coach/Team?

Als Homespot würde ich Brouwersdam in den Niederlanden bezeichnen – dort war ich in den letzten Jahren am häufigsten. Generell suche ich mir im Umkreis von ca. 800 km die Spots, die an den verfügbaren Tagen funktionieren; während der Schulzeit ging es meist nur an Wochenenden oder in den Ferien. Nach dem Abi war ich den Sommer über auf den Kanaren – ideal, weil es dort viele funktionierende Spots gibt. Als Nächstes stehen Dänemark und Norddeutschland an.

Mit Trainer:innen trainiere ich immer wieder auf lockerer Basis – je nachdem, wer vor Ort ist. Außerdem nehme ich an Trainingscamps teil (z. B. Girlscamps) mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Kontakte knüpfen, gezielt an Moves arbeiten oder neue Bewegungsabläufe lernen.

Wann und warum hast Du mit CrossFit angefangen?

Vor zwei Jahren – andere Windsurfer haben davon erzählt, das klang super. Ich habe geschaut, welche Boxen es in der Nähe gibt, bin hier gelandet, habe das On-Ramp gemacht – es hat mir sofort gefallen, seitdem bin ich dabei.

Du bist viel auf Wettkämpfen unterwegs. Wie strukturierst Du Off-Season vs. In-Season zwischen Wasserzeit und CrossFit?

In der Off-Season war ich deutlich öfter in der Box, weil ich mehr in Düsseldorf war. Windtage haben Vorrang – der Sport ist schwer planbar. Meist war ich 3× pro Woche beim CrossFit (Technik- oder reguläre Classes) und am Wochenende surfen. Wenn das nicht ging: Yoga oder Schwimmen.

In der In-Season bin ich oft unterwegs und fast täglich auf dem Wasser – da bleibt wenig Zeit für zusätzliches Training. Diesen Sommer habe ich bei Flaute Conditioning oder Gewichte eingebaut und regelmäßig Rest Days mit Stretching/Mobility gesetzt, um die Belastung auszugleichen. Vor Wettkämpfen plane ich möglichst einen Ruhetag ein – das zahlt sich aus.

Welche CrossFit-Elemente helfen Dir auf dem Wasser am meisten – in welchen Situationen?

Koordination, Balance und Kraft – und ganz klar Verletzungsprävention. Zum Glück hatte ich noch keine ernsthaften Surf-Verletzungen; ich glaube, CrossFit ist dafür ein maßgeblicher Faktor. Zusätzlich hilft der mentale Aspekt enorm: durchziehen, fokussieren, in der Gruppe arbeiten – das bringt auch auf dem Wasser viel.

Wie sieht Dein Wettkampf-Timing aus – und was ist Dein wichtigster Tipp für Windsurfer:innen, die mit CrossFit starten wollen?

Tipp: Sucht euch eine Box, fangt an – und habt Spaß. CrossFit verbessert längere Sessions, das Lernen neuer Moves, die Freude am Sport – und bietet eine starke Community als Gegenpol zum oft individuellen Windsurfen. In der unmittelbaren Vorbereitung: keine schweren Lifts kurz vor dem Event, Fokus auf Aktivierung, Mobilität, leichte Intervalle, Atmung/Fokus – und genügend Schlaf.

Welche Bedeutung hat die CrossFit-Community für Dich?

Für mich ist sie ein Safe Space. Es ist egal, wie die Gruppe zusammengesetzt ist – ich habe immer eine gute Zeit. Altersunterschiede spielen keine Rolle. Der Kontrast zum meist allein betriebenen Windsurfen tut gut: gemeinsam trainieren, Events, gegenseitig pushen – das prägt den Sport.

Lieblings-Movement – und welches Workout magst Du am liebsten?

Lieblings-Movement: Box Jumps – gern auch mit Burpees. Bei Formaten mag ich AMRAPs, noch lieber Rounds for Time (Ziel klar vor Augen). Unpopular opinion: Ich finde das Hero-Workout „Chad“ (1000 Box Step-Ups for time, eigentlich mit Gewichtsweste) gar nicht so schlimm – ich habe es dreimal ohne Weste gemacht. Ich mag das Gefühl danach und die mentale Herausforderung.

Vielen Dank für das Interview, Helena – viel Erfolg für den Rest der Saison! Wir freuen uns, Dich bald wieder regelmäßig in der Box zu sehen.

Auf unserem Instagram-Kanal findest Du das Interview mit Helena ausführlich - und mit Ton und Bewegtbild.